Abgeschlossene Bauvorhaben

Wohnen mit Freunden unter einem Dach

Mit dem Mehrgenerationen-Wohnen in der Eichenstraße im Niederrheinischen Moers führt die Wohnungsbau Stadt Moers GmbH ihren Weg des sozial orientierten Bauens und Wohnens fort. Im November 2013 begann die Realisierung des Projekts im Stadtteil Hochstraß, nachdem eine leerstehende ehemalige städtische Obdachlosenunterkunft abgerissen worden war. Entstanden sind drei Wohngebäude (Haus A-C) und in U-Form mit insgesamt 21 Wohnungen. Haus C hat einen Aufzug. Alle Wohnungen im Erdgeschoss sind barrierefrei zugänglich. Wegen der öffentlichen Förderung sind Wohnberechtigungsscheine für die Mieter obligatorisch. Die Größen der Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen liegen im Bereich von rund 63, 83 und 98 qm. Die Erdgeschosswohnungen haben eine kleine Terrasse und einen Garten. Die übrigen Wohnungen sind alle mit geräumigen Balkonen ausgestattet. 

Gemeinschaft und Individualität

Ein Gemeinschaftsraum ist das „Herzstück“ im Haus B. Dort treffen sich regelmäßig die Mieter. „Das gemeinschaftliche und nachbarschaftliche Wohnen gewinnt immer mehr Interesse“, weiß Wohnungsbau-Geschäftsführer Roland Rösch. Bereits zum Start des Projekts wurde dieser Gedanke aktiv gelebt: Die Mieter haben während der knapp einjährigen Bauzeit an fünf Workshops teilgenommen, die das Kennenlernen untereinander fördern sollten. Zudem konnten die späteren Bewohnerinnen und Bewohner Einfluss auf die Ausstattungsmerkmale der Wohnungen nehmen. Parallel wurden durch unterschiedliche Methoden Ressourcen und Strukturen erarbeitet, die es nun erleichtern sollen, das nachbarschaftliche Leben auszubauen. Hierzu wurde die Wohnungsbau Stadt Moers von einem spezialisierten Institut aus Bochum unterstützt: der WohnBund-Beratung NRW GmbH, das bereits in ähnlichen Wohnprojekten tätig war. „Das Miteinander der Generationen und Kulturen bietet eine Fülle an Möglichkeiten, so dass Hilfe bei der Gartenarbeit, beim Einkaufen oder Kinderbetreuung in der Gemeinschaft gefunden werden kann“, so Rainer Staats, ebenfalls Geschäftsführer der Wohnungsbau. „Jeder kann sich, muss es aber natürlich nicht, im Rahmen seiner Möglichkeiten engagieren. Das gesamte Wohnprojekt soll für Jung und Alt ein attraktives Wohnumfeld bieten, in dem der Wunsch nach Gemeinschaft, aber auch nach Individualität erfüllt werden kann.“ 

Ruhebedürfnis wird Rechnung getragen

Erste Aktivitäten, wie zum Beispiel das gemeinsam organisierte Karnevalsfest im Gemeinschaftsraum, haben in diesem Jahr bereits stattgefunden. Bei der Gestaltung der Mietergärten soll es gemeinsame Abstimmungen geben. Für den Ausbau der nachbarschaftlichen Aktivitäten und Prozesse sind weitere regelmäßige Maßnahmen bzw. Workshops geplant. Hier wird das Institut aus Bochum noch begleitend tätig werden. Das Unternehmen will darauf achten, dass der Gedanke der Gemeinsamkeit auch bei möglichen Mieterwechseln fortgetragen wird. Das gelingt unter anderem durch die Arbeit der eigenen Sozialarbeiterin des Unternehmens. Andrea Spitz berät die Mieter in vielen Lebenslagen, schafft Kontakte und vermittelt bei Unstimmigkeiten im Haus. Dies ist aber im Objekt „Eichenstraße“ bisher nicht vorgekommen. Das liegt nicht nur an der guten Atmosphäre, sondern sicher auch ein wenig an der baulichen Ausrichtung: Die Wohnungen für Einzelpersonen liegen zu einem gartenähnlichen Aufenthaltsbereich, das dem möglichen Ruhebedürfnis der älteren Mieter Rechnung trägt. Die größeren Wohnungen für Familien sind zum dem hauseigenen Spielplatz ausgerichtet.

Kurze Bauzeit dank des milden Winters

Das Projekt startete Ende 2013. Aufgrund des milden Winters 2013/2014 gingen die Bauarbeiten zügig und ohne witterungsbedingte Unterbrechungen voran. Mitte Dezember, also knapp ein Jahr nach Baubeginn, fand die Schlüsselübergabe statt. Dementsprechend konnten fast alle Mieter ihr erstes Weihnachtsfest in den neuen vier Wänden feiern.